JugendKultur

PE: Saldorfer

Presseinformation


Zur Räumung des alternativen Wohnprojekts „Saldorfer“


Nürnberg, den 19. Juli 2007


Anlässlich der Räumung des alternativen Wohnprojekts Saldorfer Straße 5 erklärt [’solid] – die sozialistische jugend Nürnberg:

"Es ist nicht nur ein Skandal, dass ein von den Bewohner in Eigenregie gestalteter und verwalteter Wohnraum auf rechtlich zweifelhafter Basis zerstört wird, es ist auch ein Skandal wie die Privatsphäre der Menschen aus der Saldorfer Straße 5 mit Füßen getreten worden ist, in dem deren Eigentum bei der Räumung zerstört und auf die Straße geworfen wurde.

Wir erklären uns mit den Menschen aus der Saldorfer Straße 5 solidarisch und fordern in Nürnberg die Möglichkeit für alle Menschen hier selbstbestimmt wohnen und leben zu können."

Den üblichen Rahmen sprengen! Für ein selbstverwaltetes Jugend- und Kulturzentrum!

jukuz

Nachfolgend wird ein Flugblatt dokumentiert:

Im Zuge des Sozialabbaus wird die sich ausbreitende Armut in mittlerweile breiten Teilen der Gesellschaft zu einem zunehmend wichtigen Thema. Der aktuelle Sozialbericht aus Nürnberg bietet da keine Ausnahme. Auch in dieser Region sind die Zahlen der Menschen, die in relativer Armut leben in den letzten Jahren permanent gestiegen. Gerade Jugendliche sind hiervon besonders betroffen, weil sie oft selbst keinen Ausbildungsplatz erhalten, keine Arbeit finden oder aber aus einer finanziell schwächer gestellten Familie stammen.
Auf Grund dieser Umstände wird dann bereits die Freizeitgestaltung zum Problem: Wo kann man noch einfach seinen Interessen nachgehen und dabei gleichzeitig dem Inhalt seines Geldbeutels gerecht werden? Die Getränkepreise schnellen in die Höhe, Karten für kommerzielle Konzerte sind meist nicht mehr für unter 50 Euro zu erhalten und wenn man dann noch Interessen hat, die außerhalb des Massengeschmacks liegen, hat man eh nicht viel Entscheidungsspielraum.
Räume, in denen junge Menschen sich selbst verwirklichen können und nicht den Zwang zu konsumieren ausgesetzt sind werden zunehmend wichtig. Es muss für sie Möglichkeiten geben sich in sozialen Beziehungen und demokratischer Entscheidungsfindung zu erproben und es muss ihnen zugetraut werden ein eigenständiges politisches Bewusstsein zu entwickeln, indem sie selbständig Informationsveranstaltungen auf die Beine stellen oder einfach nur offen diskutieren. Ebenso muss für junge Künstlerinnen und Künstler Raum geschaffen werden, in denen sie umsonst proben und sich kreativ entfalten können. Unkommerzielle Konzerte, die vom Mainstream auch einmal abweichen, müssen bezahlbar sein und anders als im Straßencafe kann es nicht sein, dass man nicht bleiben darf, wenn man sich nicht dem zügellosen Konsum hingeben will oder kann. Ein Zentrum das jungen Leuten Raum zur Entfaltung bieten soll kann von niemand anderen initiiert werden als von ihnen selbst. In basisdemokratischen Prozessen können verschiedene Interessen in Einklang gebracht und Jugendliche lernen auf diese Art wohl am besten einen verantwortungsvollen Umgang mit Entscheidungen und mit ihren Mitmenschen. Die Jugendlichen sind nicht politikverdrossen, sondern die Politik ist jugendverdrossen. Genau aus diesem Grund müssen junge Menschen dieses Thema selbst in die Hand nehmen. Was für sie das beste ist wissen nur sie selbst am besten!
Es wurden der Stadt bereits einige Konzepte zur Verwirklichung eines solchen Projekts vorgelegt, jedoch fehlte es bislang wohl am politischen Druck, um mehr als Versprechungen und Vertröstungen zu erreichen. Wir meinen:
Selbstverwaltete Freiräume müssen erkämpft und erstritten werden!
Schließ dich uns an, um mit uns der Forderung nach einem selbstverwalteten Jugend- und Kulturzentrum Gehör zu verschaffen!
- Gegen Konsumzwang und Massenkultur!
- Für eine selbstständige (Jugend-)Kultur!
- Selbstverwaltetes Zentrum erkämpfen!
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Treffen

Unser nächstes Treffen findet am Mittwoch, den 05. Oktober 2011, um 19:00 Uhr statt:
Ort: Büro, Humboldtstr. 104
(Haltestelle: Aufseßplatz)
E-Mail: info (at) solid-nuernberg.de

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Zuletzt aktualisiert: 21. Mai, 11:01